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Iran 2018 (Qazvin)

IMG_0552Im Frühjahr 2009 war ich das erste mal dort. Iran. Ein Land, vor dem gefühlt jeder (zweite)? Angst hat. Ein bischen skeptisch war ich bei meiner ersten Reise hier her auch. Allderdings eher die „angst“ um den fehlenden Freizeitwert. Mein erstes mal außerhalb von Europa, keine Ahnung von der Welt und vielleicht ein bisschen Naiv ;-). Die Angst verflog allerdings ziehmlich schnell. Die Menschen hier sind einfach der Hammer! 2009 durfte ich ca sechs Wochen in Tehran verbringen. Die Stadt ist einfach der Hammer! überall gibt es etwas zu entdecken und überall unglaublich Nette freundliche Menschen. Viele, vor allem junge Leute sind des Englischen mehr als mächtig und das Interesse wo man denn her komme oder was man hier macht ist groß aber nicht aufdringlich (wie es z.b. in China zum teil ist). Ob bei einem kleinen schwäzchen mit dem bei meinem Obsthändler um die Ecke, im Cafe oder in den Bergen. Nie hat man das Gefühl belästigt zu werden aber immer das Gefühl willkommen zu sein und das fühlt sich wahnsinnig gut an. Die meisten Menschen mit denen ich mehr Kontakt hatte kennen Europa und „den Westen“ aus eigener Erfahrung. Haben in Europa, den Staaten oder Canada Studiert oder haben zumindest Verwandtschaft dort.
Die Junge gesellschafft ist gerne in den Bergen außerhalb der Stadt oder für ein Picknick in den Parks mitten in der Stadt unterwegs, man trinkt gemütlich einen Tee und Raucht Wasserpfeife mit aussicht auf die riesiege Metropole.

Letztes Jahr war ich von Februar (mit kleineren Unterbrechungen) bis anfang September ca zwei Autostunden von Tehran entfernt in Qazvin und ich habe mich sofort wieder wohl gefühlt in diesem Land. Der erste Atemzug beim Verlassen des Fliegers kam mir sofort wieder bekannt vor und ich habe mich auf die Nächsten wochen und Monate gefreut. Auf den Straßen Qazvins wird etwas weniger englisch gesporchen aber man wird überall mit der selben Freundlichkeit empfangen, die ich vor acht jahren so schätzen gelernt habe.
Das Städtchen ist nicht gerade groß, es gibt trotzdem nette Cafes und viele Restaurants. Allerdings kein Vergleich zu Tehran da war dann doch um einiges mehr los. Dafür musste man keine zwei Stunden durch die Stadt gurken um etwas von der Natur zu sehen. Das essen ist für meine Begriffe teilweise etwas Trocken, vor allem das Fleisch. Safranreis mit Butter und Beeren dazu und mir schmeckt alles was hier auf den Tisch kommt. Für ein Paar Ausflüge in die Nähere umgebung oder mal Tehran bleibt Zeit und im gegensatz zum letzten aufenthalt besuche ich sogar ab und zu mal eine Mosche, einfach aus interesse.
Die Berge rings um Qazvin sind zwar nicht ganz so hoch wie die um Tehran, dafür gibte es um einiges weniger Smog (dass Tehran ein Smogproblem hat sah man damals man aus den Bergen nur zu deutlich).
Die Landschaft ist Karg überall Steinwüste in Graubraun und erst nach Wochenlangem Regen im Frühjahr wurde es etwas Grün. Allerdings fahre ich total auf diese Triste, steinig braune Wüstenlandschaft ab.

Die Iraner stehen wohl auch auf warmes Frühstück, was ich in China kennen und lieben
gelernt habe 😉 und so geht es an unserem Freien Tag meist in die Stadt zum Frühstücken: warmes Buffet mit allen mögleichen gerichten, die Teilweise auch als abendessen durchgehen würden. Sehr lecker. Rund um Bazar und alte Karawanserei in der heute einige Schmuck und Souvenierläden untergebracht sind gibt es richtig schöne Cafes entweder in einem der Innenhöfe, wo man sich dann auch wurnderbar draußen niederlassen kann,

oder skuril und versteckt in einem der Seitenarme/verbindungsgänge des Bazars.
Die Stadt ist ziehmlich alt, war schon Hauptstadt und hat einige Sehenswürdikeiten die sich wirklich lohnen besichtigt zu werden.

Die Stadt und Straßenführung sieht im ersten moment ziemlich caotisch aus, aber eigentlich ist alles angenehm sauber und nicht so überlaufen. (Naja kommt wohl auf

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die Masstäbe an, die man ansetzt).

Ich fühle mich in den Hügeln am Stadtrand wohler. Der Verkehr ist zwar lange nicht so schlimm wie in Indien oder China aber man muss sich doch dran gewöhnen, dass es sich ständig so anfühlt als würde man gleich überfahren sobald man einen Fuß auf die Straße setzt. Davon darf man sich aber nicht aufhalten lassen. Ich habe selten einen verkehr erlebt bei dem so aufeinander geachtet wird wie hier. Kein vergleich zu ländern wie Indien oder Pakistan wo man irgendwan tatsächlich keine Lust mehr hat sich vor den Horden an Tuck Tucks, Motorrädern und Autos in acht nehmen zu müssen und es sich zweimal überlegt, ob man auswärts essen will oder doch lieber im eigenen Hotel bleibt.

Es war toll mal wieder hier gewesen zu sein und wenn es mal in Reisepläne passt würde ich dieses Land gerne endlich mal Privat bereisen und mehr von der Landschaft und den Bergen sehen.

 

mehr Bilder gibts mal wieder auf flickr