Nachdem meine kurze Frühjahrstour am Samstag so gut lief und es am Sonntag nochmal schöner werden sollte wollte ich mal wieder mit dem Rad auf den Pfänder und habe bei Komoot eine schöne Strecke gefunden, die im Grenzgebiet nach Oberstaufen und über Langen (bei Bregenz) wieder zurück führen sollte und gut abkürzbar gewesen wäre.
Gemütlich rolle ich also in richtung Bregenz, muss etwas zurück fahren, da ich den richtigen Bahnübergang vom Radweg auf der Pipeline verpasst hatte und fahre dann die Pfänderstraße hinauf richtung Gipfel. In Haggen schickt mich die Route rechts ab richtung Hintermoos. Die Route kannte ich nicht, meinte aber, dass die Straße in einen ungeteerten Wanderweg münden müsste. in der OSM-Karte sah es aber nach einem recht kurzen Stück aus und da ich mit meinem alten Renner unterwegs war wollte ich ein paar Meter Wanderweg riskieren und zur Not eben schieben.
Verdammt steil windet sich der geteerte Weg nach oben und ich merke wie sich meine Beine langsam dem Ende ihrer Kräfte nähern. So muss ich ein Paar meter schieben, nur nicht anhalten und immer in Bewegung bleiben. Irgendwann ist dann tatsächlich schluss mit geteert und ich muss auf einem Wanderweg, der mit dem Renner nicht fahrbar ist hoch schieben. der Boden ist feucht, rutschig und teils noch mit Schnee bedeckt. von einigen Wanderern werde ich überholt, ander werden von mir Überholt. Ich will das Stück nur schnell hinter mich bringen. Rennradcleats gelten wohl nicht wirklich als das richtige Schuhwerk für diesen Weg.
Oben angekommen, an der Pfänderdohle vorbei, kämpfe ich mich jetzt durch die Massen die mit der Pfänderbahn oder per Auto hier hoch gekommen sind, genieße einige minuten die Aussicht und sehe zu, dass ich in Bewegung bleibe.
Der Pfänder ist normal mein >hier fahr ich nach Feierabend kurz mal hoch< Berg, der mich dann zwar auch recht fertig oben ankommen lässt. Aber das war anders, eigentlich ausgeschlafen und vorbereitet vom Vortag hat mich diese Auffahrt so richtig fertig gemacht! ich weiß, dass ich die komplette Runde auf keinen Fall schaffen werde. Ein kleines Stück will ich aber unbedingt fahren.
Ich schwinge mich als wieder aufs Rad, rolle gemütlich durch die Wanderermassen (OK es war auch schon mehr los, also stört es mich nicht bis zum Parkplatz etwas gemütlicher machen zu müssen)
Richtung Hochberg kann ich meine Beine dann wieder etwas warm fahren und hoffe, dass sie mich doch noch eine kleine Runde fahren lassen.
Unterhalb des Hochbergs, da wo ich eigentlich nach rechts abbiegen sollte um übers Allgäu und eventuell Langen zu fahren ist dann aber schluss! Ich merke, dass ich heute keinen vernünftigen Anstieg mehr hin bekommen werde. Dieses erste Stück der Abfahrt hatte ich schon schneller hinter mich gebracht. was solls. Der Pfänder hat mich geschafft. Das erste mal. Ich glaube nicht, dass ich an diesem Hügel schonmal so gescheitert bin.
Ich biege richtung Eichenberg nach links ab, und muss auf der kurvigen Strecke etwas warten, bis ich zwei andere Radler überhohlen kann und brause die schöne Strecke ohne weitere Hindernisse hinunter.
Zuhause lege ich mich auf dem Balkon in die Sonne und genieße einfach das tolle wetter.