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Thailand ganz anders

Nachdem mich die letzten Einträge über die Situation mit dem Virus und dem „stay at home„ im Unterwegsen Blog ein bisschen zum Nachdenken gebracht haben, ich mich zur Zeit (ja immer noch) in Thailand aufhalte und viele Unsicherheiten und andere lockdown Reaktionen mitgemacht habe, versuche ich hier mal meine Gedanken zusammenzuschreiben.

Seit Januar haben wir (die Firma) ein Projekt in Thailand. Nachdem ich die letzten Jahre in Gegenden verbracht hatte, in der ich in der Freizeitgestaltung durch die örtlichen Gegebenheiten etwas eingeschränkt waren, Oder besser: anders aber hauptsächlich trotzdem schön, habe ich mich auf dieses Projekt schon ziehmlich gefreut: Strand, Party, mal n kühles Bier am Pool und vor allem leckeres Essen in Massen (auf der Welt die ich bisher bereist habe schmeckt mir die Thailändische Küche am allerbesten).

Ende Februar hatte ich dann schon der ersten kurzen Heimataufenthalt, was eher unschöne Gründe hatte.
Zu diesem Zeitpunkt war von Einschränkungen in Deutschland noch keine Rede obwohl ich meine, dass die ersten Zahlen schon damals nicht so wahnsinnig rosig ausgesehen hatten. Im Nachhinein ist man halt immer schlauer. Zurück in Thailand, die infektionsrate offiziell immer noch sehr gering gingen, allerdings die ersten Gerüchte über Schließungen von Clubs und Bars. Anfang -Mitte März war es dann soweit und die Clubs und Kneipen waren dicht.
Ich konnte vorher noch zwei wunderschöne Wochenenden auf meiner Lieblingsinsel Koh Samet verbringen, was von Anfang an jedes Wochenende vorgesehen, allerdings durch Zeitmangel nie geklappt hat.

Jetzt war ich richtig froh es doch noch geschafft zu haben, denn die Insel hat dann einfach mal dicht gemacht. Später gab es dann Rückholaktionen und komplette Einreisestopp für die Region Pukhet. Klar jetzt war dann überall alles zu. In einem Land, das als Urlaubsparadies gilt und in der man eigentlich an jeder Ecke einem Ausländer über den Weg läuft ist es schon seltsam wenn man auf einmal auf sein Hotelzimmer und etwas baumeln im Supermarkt beschränkt wird. Was die Schritte für die Bevölkerung und die Wirtschaft bedeuten möchte ich mir gar nicht ausmahlen.
Ab Jetzt macht nach und nach alles dicht und wenige Wochen später wird sogar der Verkauf von Alkoholischen Getränken verboten. (Macht mir jetzt etwas weniger, aber man merkt halt schon wie jetzt die Stimmung bei den Einheimischen kippt, die die Hoffnung auf ein Ende der Einschränkungen in den nächsten Wochen begraben müssen.) Was ich von Deutschland mitbekomme klingt dabei super überstürzt und ich habe das Gefühl wir hätten uns für das was die Thais Wochen gebraucht haben, inklusive der Eingewöhnungszeit der jeweiligen Schritte für die Bevölkerung nur eine knappe Woche Zeit gegeben um uns dann zu wunderen, dass noch zwei Wochen später die Menschen teilweise uneinsichtig umher rennen und sich wundern warum jetzt plötzlich alles so schlimm sein soll.
Wir arbeiten essen und schlafen. Am Wochenende gibts nen kleinen Spaziergang durchs Dorf, in den Supermarkt und auf den Markt, mal was anderes Esesen 😉
Insgesamt fand ich die Aktionen allerdings sehr besonnen. Hier in unserer Gegend (kein wirkliches Urlaubsziel, ich glaube dort war es gut, dass ziemlich schnell gehandelt wurde). Na jedenfalls war es hier ein eher schleichender Prozess. Ob die Shopping mall zuerst geschlossen hat kann ich z.b gar nicht mehr sagen. Im Restaurant wurde irgendwann Mundschutz getragen, der Pool war vorher schon zu und die beiden Restaurants, die mit live Musik aufwarten konnte und in denen es zum
Teil sehr lange gehen konnte durften irgendwann nicht mehr, dann kam irgendwann der Verkaufsstopp von alkoholischen Getränken und die Ausgangssperre von 22 Uhr abends bis 4 Uhr morgens folgte.

Wann der quasi komplette Einreisestopp für Ausländer verhängt worden ist kann ich echt nicht mehr sagen, aber schon vorher gab es einigen Trouble: eine Fluggesellschaft nach der Anderen stellte den Betrieb teilweise oder sogar komplett ein, bei manchen war schlicht der Anschlussflug das Problem und so weiter. Als dann tatsächlich nur noch mit viel Aufwand hier eingereist werden konnte, wurde uns klar, dass das hier ganz schön aufwendig wird was bewegt zu bekommen. Arbeitstechnisch. Unser Team sollte jetzt normalerweise wider größer werden, stattdessen verkleinerte es sich immer weiter. Und so hänge ich noch ein paar Tage länger hier „fest“. Es gibt schlimmeres.

Allgemein scheint in der Bevölkerung die Angst recht hoch zu sein, was natürlich auch an der Angst vor horrenden Arztrechnungen herrühren könnte.
Die Strände waren teilweise bis vor kurzem geschlossen, auf Märkten wurde immer einigermaßen Abstand gehalten und der Mundschutz ist noch allgegenwärtiger (in Asien ist man das Bild gewohnt, meist wird der Mundschutz zum Schutz der anderen getragen, wenn man selbst gerade einen Anflug von Erkältung empfindet). Außerdem wurden die Märkte ausgedünnt, man sieht wie voll, bzw. eng der Markt eigentlich ist, seit die Händler mit ihren Ständen nach und nach zurückkehren.
Große Menschenansammlungen werden gemieden und in Supermärkten, oder eigentlich überall wo man rein will wird fleißig Fieber gemessen und desinfiziert. Das Verständnis von Verdienstausfällen war lange sehr groß. (Das größte Murren habe ich von den Arbeitern und Angestellten gehört, die nicht nach Hause zu ihren Familien konnten, da teilweise auch das Reisen innerhalb von Thailand eingeschränkt wurde. Ob das jetzt an einer kurzfristigen oder schlechten Kommunikation der Regierung oder schlicht am Arbeitgeber lag kann ich nicht mit Sicherheit sagen.

Bei den Öffnungen der Einschränkungen verhält es sich wie bei der Einführung. Langsam und bedächtig und immer wieder wird verschoben. Die Nächtliche Ausgangssperre wurde um zwei Stunden gekürzt, in den Supermärkten darf wieder Alkohol verkauft werden (immer noch kein Ausschank) und die Restaurants dürfen mit einigen Einschränkungen wieder öffnen. Das ganze über die letzten zwei Wochen gestreckt und auch die einzelnen Provinzen haben wohl etwas Spielraum bei der Umsetzung.

Jetzt habe ich mir erst mal ne Woche Urlaub in einer sehr einsamen Gegend gegönnt. Wir werden sehen, wie es weiter geht.

Was die hier Berge nennen…

ok ich war schon vorgewarnt, dass die Berge nicht so hoch sind hier. Und es war trotzdem, oder gerade deswegen einfach nur toll: mit dem Auto ging es ca eine Stunde grobrichtung Shanghai. Die Landschaft wurde immer ländlicher und hügeligerer und irgendwann kamen wir an einem Parkplatz an. Über angelegte Wege ging es an Blumenbeeten vorbei (natürlich ohne Blumen, schade eigentlich) einen kleinen Bach entlang der sich da seinen Weg durch allerlei Unrat bahnt. Nach vielleicht einer halben Stunde stehen wir vor einem jadegrünen Teich, darüber eine steile Felswand und ein kleiner Wasserfall, der sich in eine glasklaren Pfütze etwas oberhalb unseres Standortes ergießt.
Wir klettern etwas auf den Felsen herum, es ist fast schon heiß, zumindest wenn man die Temperaturen der letzten Tage beachtet.
Nach unzähligen Fotos ging es über angelegte Treppen hinauf auf die Felskante um die Aussicht über das Tal zu sehen. Sehr viel extra angelegt hier, vom Weg bis zum Beet, und ich dachte schon das bleibt ewig so.

Meine chinesischen Begleiter waren schon auf dem Rückweg als ich einen kleinen Pfad entdeckte, der weiter nach oben zu führen schien. Ich folgte ihm und irgendwann waren die anderen auch hinter mir her. Wir liefen einen schmalen, felsigen Trampelpfad hinauf, pflügten Früchte von den bäumen und setzten uns für ein kleines päuschen in den Schatten der Nadelbäume. Als wir das kleine Wäldchen verließen gabs die erste gute Aussicht: um uns herum nur Wald und Hügel und auch meine Begleitung musste zugeben, dass sich das ganze herumgelaufe doch lohnen kann.
Der erste unserer kleinen Gruppe verließ uns dann doch irgendwann um unten auf uns zu warten. wir aber wanderten immer weiter, trafen auf einige andere Spaziergänger und statt auf so etwas ähnliches wie einen Gipfel auf eine Weggabelung wovon eine Links ab und weiter nach oben führte, die andere Geradeaus aber wohl eher nach unten.
Eine kleine Gruppe, die uns entgegen kam half weiter und so entschiednen wir uns, oder besser meine Chinesischen Begleiter sich, den Weg geradeaus zu nehmen. Ganz verstanden habe ich nicht, ob der andere Weg wirklich im nichts endet oder ob sich die anderen nur auch nicht sicher waren. Mir war das egal, der schöne Weg, die Einsamkeit, die Natur, die Grillen die ihr Lied zirpen, das alles sollte einfach nicht mehr aufhören. 

Der Weg fällt auf linker Seite steil ab und ist auf der Rechten durch eine Steile Felswand begrenzt. Die Aussicht ist nicht gigantisch, aber schön. Kleiner halt…
Nach einiger Zeit führt unser Weg in einen Bambuswald und das Gelände weitet sich und wird flacher. Auf sanften Hügeln stehen die ca 10-15 cm dicken Bambusstämme durch die sich unser Weg schlängelt. Angenehm kühl hier.
Beim verlassen des Waldes tun sich auf linker Seite einige waagerechte Flächen auf, die Treppenmäßig aneinander hängen und als Felder bestellt sind. Hier ist der Bauer noch mit der Hand am Pflügen, so klein sind die einzelnen Parzellen.
Wir kommen an einigen wenigen Häusern vorbei und stehen schließlich an einer wenig bis gar nicht befahrenen Straße.
Wieder stehen wir vor einer Wahl: Links oder rechts. Diesmal finden wir nicht einmal jemanden, der uns weiter helfen könnte. Wenn wir den Bauern vorhin nicht mit seiner Hacke gesehen hätten, ich würde nicht Glauben, dass hier jemand wohnt.

Wir entscheiden uns für den Weg nach rechts, an vielen kleinen Feldern vorbei, durch wellige Landschaft auf und ab bis der Weg schließlich nach unten wegsackt und recht steil dem Hang folgt. Irgendwann kommt ein kleines Dorf in unser Blickfeld, von hier oben sieht das so verdammt einsam aus, mit dem ganzen Wald und den Hügeln drumrum.
So lange sind wir doch gar nicht gelaufen, denke ich mir und trotzdem fühlt sich das hier an wie der schönste Arsch der Welt.
Das Dorf, durch das nur eine Straße führt hat zumindest einen Laden und wir organisieren uns einen Fahrer, der uns zu unserem Ausgangsort zurückbringen sollte.
In einem Kleinbus ging die Abenteuerliche Fahrt über enge Waldwege, nicht befestigt, bei uns nicht mehr wie ein heruntergekommener Forstwirtschaftsweg wert.
Wir werden ganz schön durchgeschüttelt aber das Grinsen in den Gesichtern der anderen bestätigt, dass dies ein grandioser Abschluss einer witzigen, kleinen Wanderung ist.

Mehr Fotos gibts hier

China mal wieder

Zwei Monate hab ich hinter mir und diesmal gefällts mir hier richtig gut. Anfangs war trotz der kleine der Stadt in der ich mich gerade aufhalte ziemlich viel Smog unterwegs. Mit sinkenden Temperaturen in den letzten Wochen ist der aber immer weniger geworden. Es wird Herbst und der ist golden. Ja das Wetter ist fantastisch! Um die 20grad meist Sonnenschein und wenige Regentage. Tongling, so heißt das nette Örtchen hier, hat um die 800.000 Einwohner, ganz einig ist man sich da nicht, und ist damit, da ist man sich wiederum einig, die kleinste Stadt Chinas.

Mein Hotel ist etwas außerhalb der Innenstadt an einem Schönen kleinen See gelegen und die einzigen vernünftigen Kneipen scheinen sich auch rund um das Hotel angesiedelt zu haben. der Chinese kennt das halt noch nicht so 😉

Die Arbeit macht mal wieder viel Spaß, es läuft alles anders wie zuvor und die Kollegen sind auch ganz brauchbar. Normal spricht hier kaum einer englisch und so werden uns englischübersetzer zur Seite gestellt, die ich zum Glück nicht ständig brauche: irgendein Elektriker kann halt doch immer ein paar Brocken englisch.

Am Wochenende (Sonntag) wird dann die Umgebung unsicher gemacht. Die Innenstadt ist zu Fuß erreichbar, auch wenn ein Taxi nur wenige euros kosten würde, es ist Sonntag ich habe Zeit. Auch der See bzw. Park der zwischen Hotel und Stadt liegt, lädt zum herumspazieren und langweilig das Wetter und die „ruhe“ genießen ein.

Gegessen wird meistens Chinesisch und zum Frühstück gibt’s ne schöne Dumpling Suppe mit allerlei Kräuter Gedöns und natürlich Nudeln. Abends esse ich häufig an der Straße. Ich liebe das, man kann hier fast nix falsch machen es schmeckt einfach immer lecker. (oder meine Geschmacksnerven sind inzwischen zu tot um noch was zu schmecken). Ob gegrillt gebraten oder suppenmäßig mir schmeckt hier fast alles. Einige Hot Pot Restaurants habe ich bereits durch und vor allem die Scharfe Variante hat’s mir angetan. Hotpot wird wohl noch mehr gegessen umso niedriger die Temperaturen werden. Dieser hier ist mein absoluter Favorit, allein schon wegen der Stein Pots und den zusätzlichen Steinen im Pot.

Einen Super Teppanyaki, man sitzt hier direkt an der Kochstelle, gibt es direkt ums Eck und der ist echt mal so saumäßig lecker, dass ich da mindestens einmal die Woche hin muss…

Demnächst kann ich hoffentlich mal von diesem großen Fluss der hier in der nähe vorbei fließt Berichten. (Bei meinen Ausflügen nach Hefei (nächster Flughafen) und Korea musste dieser schon einig Male per Brücke überquert werden. Eine ziemliche Drecksbrühe. Wir werden sehen…

Long Time no see

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Jetzt ist es doch schon wieder einige Monate her, dass ihr das letzte mal von mir gehört habt. Schade eigentlich aber die letzten Monate waren einfach zu voll!
Zwischen Oktober und Weihnachten war ich in Südkorea am arbeiten und hatte wohl eine kleine „schreibplokade“ denn eigentlich ist dieses Land total interessant und die Leute sind Super nett!

Flug mit dem A380: Das Personal ist sehr Freundlich und erfüllt einem fast jeden Wunsch, das Essen schmeckt richtig gut (kommt über den Wolken eher selten vor), die Ausstattung ist einfach genial und am besten hat mir wohl die Bar m Mittelteil des Fliegers gefallen. Wenn man schon nicht schlafen kann, kann man sich hier wenigstens gemütlich mit dem ein oder anderen Mitflieger unterhalten.
Hotel mit Meerblick, Klima wie bei uns: bunte Bäume im Herbst, Eis auf den Wegen im Winter und irgendwie hat man trotzdem das Gefühl gerade im Sommerurlaub zu sein.
Doch ich hatte meinen Spass dort, was wohl auch an dem guten Essen und den Partys mit den koreanischen Kollegen gelegen hat…

Richtung Weihnachten ging es dann wieder nach Hause, Richtung „richtigen Winter“ um festzustellen, dass plusgrade nicht gerade das sind, was ich erwartet hatte.
Weihnachten – Silvester gehört der Familie, ein großer Geburtstag stand in dieser Woche auch noch an bevor ich’s in der ersten Januarwoche doch noch zum Snowboarden geschafft habe, um in der zweiten Woche schon wieder los zu fliegen.

Mehr Bilder aus Südkorea gibt’s bei Flickr

Seit dem sitze ich (mit einer kurzen Unterbrechung) in Thailand beim arbeiten. Man könnte sich schlimmeres vorstellen 🙂